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Westkanada

Nordamerika

4 Wochen/Juni 2016

Camperreise

Unsere Reise durch Westkanada startete in Vancouver, der Hauptstadt von British Columbia. Hier verbrachten wir zwei Nächte um entspannt anzukommen und natürlich auch die Stadt zu erkunden. Wir schnappten uns ein Fahrrad und radelten einmal quer durch das Stadtzentrum und natürlich den angrenzenden Stanley Park, schlender der Waterfront entlang und probieren natürlich möglichst viele der internationalen Restaurants aus. 

An Tag drei ging es dann aber endlich zum Hauptteil unserer Reise über: dem Camper. Wir fuhren zur Mietstation, welche etwas ausserhalb des Stadtzentrums in einem Industriegebiet liegt, und übernahmen unser "Zuhause auf Rädern" für die nächsten vier Wochen. Es war ein kleiner Sleepervan, welcher aber für unsere Ansprüche vollkommen ausreicht. Auf dem Weg aus der Stadt raus legten wir einen kurzen Stopp in einem Supermarkt ein um die Grundausstattung an Nahrungsmitteln und Campingutensilien einzukaufen. Wir folgten dem Highway Nr. 1 und fanden unseren ersten Stellplatz in der Nähe von Hope. Es war ein GOVERNMENT Camping, was heisst dass es nur einfache Infrastruktur hat (Nasszellen und fliessend Wasser), dafür aber super schön gelegen ist. Wir schnappten uns einen privaten Platz direkt am Fluss und bereiteten unser Abendessen auf der Feuerstelle zu.

Unsere Route führte uns erst via Kelowna, Revelstoke und Golden nach Calgary und dann durch die Rocky Mountains mit einem Zwischenstopp beim Well's Gray Provincial Park und Whistler zurück nach Vancouver. Da wir zwischendurch immer mal wieder längere Strecken gefahren sind, konnten wir überall mehrere Nächte bleiben und hatten so genügend Zeit in das entspannte Camperleben einzutauchen und auch mal die eine oder andere grössere Wanderung zu unternehmen. 

Auch wenn uns der Süden, speziell die Region um Revelstoke gut gefallen hat, das Highlight waren natürlich wie erwartet die Rocky Mountains. Obwohl wir noch zu Beginn der Saison unterwegs waren, waren natürlich schon diverse andere Touristen ebenfalls unterwegs. Das tolle in dieser Region ist jedoch, dass es unzählige Angebote gibt und wenn man bereit ist auch mal eine Wanderung zu unternehmen die nicht nur geradeaus geht, ist man in wenigen Minuten bereits komplett alleine in der kanadischen Natur unterwegs und vergisst den ganzen Trubel der sich in der Nähe des Parkplatzes und der Fotostopps abspielt. Ein Paradebeispiel ist hier Lake Louise: Rund um den See und natürlich das berühmte Chateau tümmeln sich hunderte von Touristen. Nur ein Bruchteil davon ist aber bereit die zwei bis drei Stunden hoch zu einem der umliegenden Teahouses zu wandern.

Von Banff und Lake Louise ging es für uns auf dem Icefields Parkway - welcher sich übrigens nicht zu unrecht eine der schönsten Fernstraßen der Welt nennt - weiter in Richtung Jasper. Diese Strasse war wie ein riesiger Reisekatalog für Westkanada. Hier führt die Strasse durch die wunderschönen Wälder des Nationalparks vorbei an tiefen Schluchten, türkisblauen Seen und natürlich dem Athabasca Gletscher. Wir hatten uns für die Fahrt keinen spezifischen Plan zurecht gelegt, sondern machten einfach bei jeder Tafel einen Stopp die uns ansprach. In Kanada werden nämlich alle Sehenswürdigkeiten und Aussichtspunkten direkt auf der Strasse angepriesen. So machten wir zahlreiche kleine Wanderungen, picknickten mit einem unglaublichen Ausblick direkt am Peyto Lake und begegneten sogar ein paar Rentieren. 

Als wir uns nach ein paar Tagen Wandern, Kayaken und Baden in Hotsprings in der Region Jasper definitiv von den Rocky Mountains verabschieden mussten, waren wir schon etwas traurig. Das nächste Highlight wartete aber bereits auf uns: der Well's Gray Provincial Park. Eine steile und kurvige Strasse führt von Clearwater rund 60km in den Park hoch. Auf der Strecke - welche wirklich nur für kleine Camper geeignet ist - fährt man an drei wirklich beeindruckenden Wasserfällen vorbei und kommt am Ende zu zwei abgelegenen Campingplätzen. Von hier aus kommt man nur noch zu Fuss weiter. Der perfekte Ort um nochmals die Natur Kanadas zu geniessen. 

Auf der Strecke nach Whistler mussten wir einen zusätzlichen Stopp einplanen da unser Camper unverhofft aussetzte. Dank der schnellen Reaktion des Anbieters sassen wir aber schon am nächsten Tag in einem neuen Fahrzeug sahen zu wie sie unseren Camper per Abschlepper in die Station zurück fuhren. Da wir etwas länger in den Rocky Mountains blieben als geplant und natürlich auch diesen Fahrzeugwechsel nicht eingeplant hatten, reichte die Zeit nicht mehr um ganz Vancouver Island zu erkunden. Wir statteten einfach der Stadt Victoria einen kurzen Besuch ab und haben nun wohl einen Grund wiedermal nach Kanada zu reisen.