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Peru

Lateinamerika

4 Wochen/Mai 2016

Backpacking

Als wir in Lima das Flugzeug verliessen, waren dies unsere ersten Schritte in Südamerika. Wir hatten ziemlich grosse Erwartungen an dieses Land und den Kontinenten, welche erstaunlicherweise alle erfüllt oder gar übertroffen wurden. 

Die Hauptstadt ist ziemlich gross und hat mit rund 8.5 Millionen Einwohner ungefähr gleich viele wie wir in der ganzen Schweiz. Dementsprechend interessant und unterschiedlich sind natürlich die verschiedenen Stadtteile. Wir empfehlen auf jeden Fall ein, zwei Tage in der Stadt zu verbringen, bevor es raus in die unglaubliche Natur Perus geht. 

Per Fernbus sind wir von Lima via Paracas, Nazca, Arequipa und Puno nach Cusco zum Machu Picchu gereist und von dort aus dann per Flug hoch in das Amazonasgebiet. Bei den Bussen gibt es eine breite Auswahl an Anbieter von ziemlich luxuriösen Touristenbusse bis zu sehr einfachen Busse welche vor allem von Einheimischen (inklusive Hühner und anderen Tieren) genützt werden. Wir empfehlen die Wahl des Busses vor allem von  der länger und der Tageszeit der Fahrt abhängig zu machen. Oft dauern die Fahrten rund 10 Stunden und sind über  Nacht, da lohnt es sich auch mal etwas mehr zu bezahlen und dafür mehr Schlaf zu bekommen. Wohl bemerkt: Auch wenn die Luxusklasse gut doppelt so viel kostet, sprechen wir hier von umgerechnet ca. CHF 20 pro Person. 

In Paracas fühlt man sich wie in einem National Geographics Film: Per  Boot geht es zu den Islas Ballestas einem Naturschutzgebiet, welches neben 180 Fischarten und mehreren Delfinenarten auch unzählige Vögel wie Guanotölpel, Seeschwalben, Pelikane und Kormorane beheimatet. Zudem leben hier Humboldtpinguinen, Mähnenrobben und Seebären. Es wimmelt also nur so von verschiedenen Tieren. Gleich angrenzend an dieses Naturschutzgebiet liegt die Wüste des Nationalreservats. Wir haben uns einen lokalen Guide und ein paar Quads geschnappt und sind  auf rasante Entdeckerfahrt durch die Dünen gegangen. 

Nazca ist eine kleine Ortschaft mit einem überschaubaren Dorfkern, welches sich vor allem durch die kuriosen Nazca-Linien einen Namen gemacht hat: über 1500 Scharrbilder in der Wüste, welche nur aus der Luft zu erkennen sind und deren Herkunft noch komplett unbekannt ist. 

Auf dem Weg nach Arequippa geht es für uns das erste Mal in die Höhe, diese Stadt liegt nämlich bereits auf 2335 m.ü.M. Wir waren begeistert von diesem Ort, welcher in atemberaubender Berg- und Vulkanlandschaft eingebettet ist und ein wunderschönes Zentrum mit diversen Gebäuden aus Sillar - einem weissen Vulkangestein - hat. Auch die alpine Region rund um Arequipa darf man auf keinen Fall verpassen. Wir haben einen zweitägigen Wanderausflug in den Colca Canyon - der drittgrössten Schlucht weltweit - gemacht. Dabei fährt man erst durch das Tal, bestaunt die hier lebenden Kondore und wandert dann ganz in die Schlucht hinunter wo man in einfachen Touristenlagern übernachtet. Die Wanderung hoch startet dann noch vor Sonnenaufgang und ist definitiv nicht zu unterschätzen, hat man es geschafft, wird man jedoch mit einer top Aussicht belohnt. 

Puno liegt auf über 3800 m.ü.M. direkt am Titicacasee, welcher sowohl in Peru als auch in Bolivien liegt. Hier hatten wir das erste mal etwas mit der Höhenkrankheit zu kämpfen. Wir empfehlen deshalb jedem (egal ob jung oder alt) einen Tag zum akklimatisieren einzubauen. Die Region gilt als Geburtsstädte der Inkakultur und ist neben den diversen Ruinen auch für die Uros - einem Volk das auf schwimmenden Inseln lebte - bekannt. Diese Dörfer können heute noch besichtigt werden, auch wenn dies mittlerweile nur noch für den Tourismus aufrecht erhalten wird. 

Mit einem weiteren Nachtbus ging es dann zum klassischen Highlight einer jeder Perureise: der Region Cusco, welche den Machu Picchu beheimatet. Die Ortschaft Cusco hat ein fast genauso schönes Zentrum wie Arequipa und bietet unzählige Gassen mit leckeren kleinen Restaurants. Sie sollte also nicht nur als Ausgangspunkt für Machu Picchu Touren sondern auch als eigener Stopp eingeplant werden. Wir haben uns einer Gruppe angeschlossen und sind in drei Tagen von Cusco aus per Bike, Riverrafting, Ziplining und natürlich Wandern nach Aguas Calientes gereist. Dies ist die kleine Ortschaft am Fusse des Machu Picchus, welchen wir dann am nächsten Tag  besichtigt haben. Per Zug ging es dann am Ende wieder zurück  nach Cusco. Diese Tour war ein absolutes Highlight für uns: Sie hat uns durch den wunderschönen Inka-Dschungel geführt in welchem wir unglaublich viel über die einheimische Kultur, Natur und Tierwelt erfahren haben und hat mit einem der sieben Antiken Weltwunder geendet.

Vom Inka-Dschungel ging es dann in den tropischen Regenwald im Nordosten Perus. Da nur eine einzige Strasse in dieses Gebiet führt (und diese wohl nur für absolute Abenteuerjunkies zu empfehlen ist) sind wir via Lima nach Iquitos geflogen. Dort ging es dan per Kleinboot drei Stunden auf dem Amazonas mitten in den Regenwald zu einer kleinen Unterkunft mit verschiedene Bungalows. Von hier aus erwarteten uns vier Tage voller unterschiedlichen Aktivitäten: Ausflüge zu uralten Bäumen, Vögel beobachten, Piranhas fischen, Schwimmen mit Flussdelfinen, Nachtwanderungen, Besuch beim lokalen Schamanen etc. Es war aber auch der ideale Ort um etwas zu entspannen und die vielen Eindrücke der letzten vier Wochen Revue passieren zu lassen.